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Montag, 24. März 2014

Thailand 2 – Langhalsfrauen, Dschungel und Höhlen

Wir sind weiterhin im Norden von Thailand. Die Leute sind gastfreundlich, hilfsbereit und die Gegend ist umwerfend 

In der Nähe von Mae Hong Son besuchen wir das Dorf Ban Mai Nai Soi. In dem Dorf leben Karen, Flüchtlinge aus Myanmar, die 1989 nach Thailand gekommen sind. Die Grenze zu Myanmar ist nicht weit. Sie liegt direkt hinter dem nächsten Berg. 


Dorfstraße in  Ban Mai Nai Soi

Die meisten Frauen bei den Karen sind Langhalsfrauen,  d.h. sie tragen fest verlötete Messingringe um den Hals die den Hals optisch verlängern – was bei den Karen als schön gilt.

Souvenierverkäuferin

Die Bewohner des Dorfes leben von der Herstellung von Dachdeckungen aus Blättern und von den Touristen. Viele Touristen können es jedoch nicht sein, da die Zufahrtsstaße ein für Reisebusse nicht befahrbarer Feldweg ist. Wir kaufen ein paar Postkarten und eine Kette, besichtigen das Dorf und die Schule.

Schule in Ban Mai Nai Soi
Der Norden Thailands ist gebirgig und ist mit  teilweise dichtem Wald bedeckt. Wir fühlen uns manchmal wie im Film; Dschungel so weit das Auge reicht. In Chiang Dao wandern wir auf dem Nature Trail. Knapp 6 Kilometer bergauf und auch wieder bergab durch dichten Wald.



50 Meter hohe Baumriesen wechseln sich mit Bambusgehölzern ab. Sobald etwas Wind aufkommt knackt es bedenklich im Bambus.


Bambus - Mikado für Riesen

Zudem riecht es nach Rauch und die Sicht ist schlecht. Kleinere und größere Brände lodern im Unterholz. Plötzlich ist ein - zum Glück - kleineres Feuer direkt am Wegesrand. Gaby besteht darauf, dass wir das Feuer und den knackenden Bambus schnell passieren ...man weiss ja nie. Nach 2 Stunden anstrengender aber schöner Wanderung erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt. Diese Wanderung war richtig ursprünglich. 

Aber der Norden Thailands hält auch noch expeditionsähnliche Herausforderungen für uns bereit.

In Mae Lana liegt die längste begehbare Höhle Asiens (zumindest steht das auf dem Wegweiser zur Höhle), die Mae Lana Cave. Insgesamt 12,5 Kilometer kann man durch die Höhle wandern. Es gibt aber auch die Möglichkeit nur einen Teil der Höhle zu besuchen.

2 Kilometer vor der Höhle versperrt eine Schranke den Weg. Hier müßen wir einen Führer engagieren. Wir sollen das Auto an der Schranke stehen lassen und zu Fuß zur Höhle laufen, da der Weg zu schmal für das Ogermobil sei. Frohen Mutes machen wir uns auf den Weg. Die gute Laune hält jedoch nicht lange an, da sich der Weg als sehr steil erweist. Es geht über 500 Höhenmeter nach unten. Als wir im Tal ankommen zittern uns die Knie. Beste Voraussetzungen für einen Höhlenbesuch. 

Dabei fängt das Abenteuer jetzt erst richtig an. Der Höhleneingang entpuppt sich als Loch in dem ein Bach verschwindet. Wir klettern über nasse, glitschige Felsen in das Bachbett und lassen das Tageslicht hinter uns.

Höhlenforscher 1 ...

Der Führer verteilt jetzt Stirnlampen. Weiter geht es im Wasser. Mit jedem Schritt wird es dunkler und das Wasser tiefer. Schließlich stehen wir bis zum Bauchnabel im Wasser, welches nur vom Strahl der Stirnlampe beleuchtet wird. Bei jedem Schritt müßen wir auf Steine im Wasser achten. Nach einer gefühlten Ewigkeit wir das Wasser flacher und wir können schließlich neben dem Bach laufen. Um uns herum ist nur Dunkelheit und Wasser. Schließlich weitet sich der Gang und wir erreichen eine große unterirdische Halle. Der Strahl der Lampen reicht nicht bis zur Decke.

Höhlenforscher 2 ...

Wir sind umgeben von phantastischen Tropfsteingebilden. 


Es ist alles echt ...

Unser Ausflug hat sich zu einer magischen Höhlenexpedition entwickelt. Nach einer Stunde kehren wir um. Wir müssen schließlich noch ein ganzes Stück zurück laufen. Wir erreichen klatschnaß, dreckig aber glücklich den Höhlenausgang. Noch etwas über die nassen, glitschigen Felsen am Ausgang klettern und schon sind hat uns da Tageslicht wieder. 

Die Höhle hat ihre Spuren hinterlassen ...
Wild entschlossen machen wir uns an den Aufstieg zum Auto. Wir sind noch keine halbe Stunde gelaufen, da werden wir von Italienern auf ihren Motorrollern mitgenommen. Zum Dank spendieren wir unseren Chauffeuren noch ein Bier aus dem Kühlschrank des Ogermobils. Ein würdiger Abschluß einer unvergesslichen Expedition.

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