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Freitag, 12. Juli 2013

Iran - Kleidervorschriften / von Gaby


Als einziges Land der Welt fordert der Iran von ausländischen Frauen, die das Land betreten, dass sie das Haupthaar bedecken. Ansonsten sind lange Hosen und die Hüfte bedeckende und lang ärmelige Oberteile oder lange Röcke in Ordnung. Einen Shador braucht man nicht zu tragen. Da ich jegliche Kopfbedeckung nicht mag, war das für mich schon ein Gräuel , das 4 Wochen im Juni tun zu müssen. Außerdem fühle ich mich damit , nicht ich selbst und die Ausländerin sieht man auch an anderen Sachen. So war ich doch überrascht, dass das Ganze nicht so krass gehandhabt wurde. Immerhin gibt es im Iran die Sittenpolizei. Habe sie allerdings nie zu Gesicht bekommen.


Mit dem Kopftuch kam ich schlecht zurecht. Ständig rutschte es sonst wohin und ich musste immer dran herumziehen bis es wieder ordentlich aussah außerdem habe ich darunter wahnsinnig geschwitzt. Das kann einen schon verrückt machen. Dann habe ich einfach nur noch meinen Sonnenhut aufgesetzt und keinen hat es wirklich gestört, niemand hat irgendwas deshalb zu mir gesagt. Kaum waren wir in Turkmenistan als ich von einer Bäuerin darauf aufmerksam gemacht wurde, dass ich ja unverhüllt herum laufe. 

So kann man auch im Iran riesige Unterschiede in der Handhabung der äußeren Aufmachung sehen. Viele junge Frauen in Teheran tragen über ihrer langen Bluse oder Kurzmantel einen Gürtel – also taillenbetont. Der Schal hält oft nur noch auf dem Dutt und man kann die Haarpracht sehen. Das Ganze ist dann farblich aufeinander abgestimmt und wenn die Hose unter der Langbluse bzw Kurzkleid eine Leggings oder enge Hose ist, sieht das richtig modisch aus. 

In privaten Räumen war ich überrascht wie schnell die Frauen ihr Kopftuch und Jacke von sich schmissen, obwohl Dirk, ein Fremder dabei war. Man machte Dirk auch Komplimente, was für schöne blaue Augen er hätte. Ich bekam einen Liebesbrief, wurde von Frauen umarmt und wir mussten beide unzählige Male für Fotos posieren.

Weiter entfernt von Teheran wurde das Ganze mehr konservativ und ein Shador war vor allem bei älteren Frauen an der Tagesordnung. Allerdings badet man nur mit verhüllenden Kleidungstücken wenn Männer einen sehen können. Am Meer gibt es getrennte Strände. Ich habe diese Vorschrift nicht so ernst genommen und bin an einem See, wenn gerade niemand hin geschaut hat, mit meinem Bikini ins Wasser. 


Beim letzten Bad hat mich dann aber der Mann vom Tretbootverleih beim Herauskommen abgepasst und mich betatscht. Musste schnell das Weite suchen. Zum Duschen ( Außendusche) mussten wir uns daher auch einen Platz suchen, der wirklich einsam war ( nicht so einfach).  


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