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Donnerstag, 11. Juli 2013

Iran - Tourismus

Iran ist ein Land in dem der Tourismus – zumindest in der Ferienzeit – blüht. Scharen von iranischen Touristen bevölkern die Straßen und die unzähligen Sehenswürdigkeiten.  

Persepolis "Tor"

Oft fahren befreundete Familien zusammen weg. Das Familienauto wird mit allem - was man zum Campen braucht - bepackt. Das Zelt, die Decken und Teppiche auf das Dach.

Iranische Urlauber

Gaskocher, Geschirr und Wäsche in den Kofferraum, die Eltern, Kinder und Großeltern in das Fahrzeug und los geht’s. Übernachtet wird auf Parkplätzen, unter Bäumen oder auf Campingplätzen, somit eigentlich überall.

Parkplatz in Persepolis

Im Gegensatz zu den iranischen gibt es nur wenige ausländische Touristen. Insbesondere Individualtouristen sind kaum im Land. Dementsprechend hoch ist die Aufmerksamkeit, die uns von der Bevölkerung entgegen gebracht wird (mehr zu diesem Thema unter Iran – Begegnungen).

Sogar beim Einkaufen in der neu eröffneten Mall „City Center“ in Isfahan wird man als besonderer Kunde behandelt. Nachdem uns dort der Sicherheitschef persönlich einen Parkplatz direkt vor dem Eingang zugewiesen hat, werden wir nach erfolgtem Einkauf von Angestellten zu einem Interview gebeten. Es hat sich schnell bis in die Chefetage herumgesprochen, das Ausländer im Haus sind.

Aufgrund der vielen einheimischen Touristen gibt es eine gut entwickelte touristische Infrastruktur. An den Straßenrändern wird frisches Obst und sonstiger Reiseproviant verkauft. Es existieren Campingplätze (obwohl man die eigentlich gar nicht braucht) und die Sehenswürdigkeiten sind im allgemeinen gut ausgeschildert und erreichbar.

Campingplatz Isfahan

Der Iran ist eines der Länder, die perfekt für den Urlaub im Wohnmobil geeignet sind. Es gibt Stellplätze in Hülle und Fülle. Die Regel zur Auswahl eines Stellplatzes ist einfach „Bleibe wo es Dir gefällt“. Es gibt garantiert nie jemanden der etwas dagegen hat, wenn man sein Auto auf schönen Plätzen abstellt.
Einer Tatsache muss man sich jedoch bewusst sein,. Es gibt nur wenige Plätze wo man einsam steht und von der Bevölkerung nicht bemerkt wird. Früher oder später wird jemand vorbei schauen und „Hallo“ sagen.
Das geht soweit, dass die Einwohner eines Dorfes, das etwa 4 Kilometer von unserem Stellplatz entfernt lag, eine Delegation zu uns geschickt haben. Die Delegation – immerhin 10 Mann stark – hat uns gebeten mit ihnen ins Dorf zu kommen, da sich Gesindel in der Gegend herumtreibt und unser Platz daher nicht sicher ist. Wir sind daraufhin ins Dorf umgezogen und bekamen einen Stellplatz im Hof des Gemeindezentrums zugewiesen. Ungestört, mit WC und fließend Wasser. Am nächsten Morgen wurde uns sogar noch frisches Brot und Saft gebracht.

Übernachtung im Hof des Gemeindezentrums

Apropos Sicherheit. Wir hatten, bis auf den oben geschilderten Fall, nie das Gefühl, dass ein Platz unsicher ist. Auch beim Bummeln über den Basar muss man sich nicht übermäßig vor Taschendieben fürchten. Beim Einkaufen oder Tanken wird korrekt abgerechnet. Es passt nicht zur Mentalität der Iraner, dass der Tourist ausgenommen und übers Ohr gehauen wird.

Eine Ausnahme davon bildet die Eintrittspreispolitik der Regierung für die Sehenswürdigkeiten. Es wird ein Preissystem mit zwei verschiedenen Eintrittspreisen praktiziert. Ein Preis für Iraner und ein Anderer für Ausländer, wobei der Preis für Ausländer 5 bis 10 mal höher ist als der Preis für Iraner. Während Iraner zwischen 10.000 und 20.000 IRR zu zahlen haben, sollen Ausländer zwischen 75.000 und 150.000 IRR berappen.
Es ist jedoch möglich, den Eintrittspreis – in gewissen Grenzen – zu verhandeln, da Teile des Wachpersonal diese Politik anscheinend nicht mittragen.



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