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Sonntag, 23. August 2015

Wieder daheim

Im Zick-Zack-Kurs bewegen wir uns auf der Grande Meditarreneo über das Mittelmeer.

Zunächst geht es nach Norden, nach Limassol. Dort wird nur wenig Fracht ausgeladen, so dass nach wenigen Stunden die Reise wieder nach Süden geht. 
Die Grande Mediterraneo in Limassol
Nächster Stop: Alexandria. Im Hafen tobt das Chaos. Dadurch zieht sich das Entladen scheinbar endlos hin.
Hafen von Alexandria
Kurz nach Mitternacht legt die Grande Mediterraneo wieder ab. Das Wichtigste an Bord sind jetzt die Essenszeiten: 

7:30 Uhr Frühstück 
11:00 Uhr Mittagessen 
18:00 Abendessen 

Die müssen penibel eingehalten werden. Für uns kein Problem.Der Koch ist Sizilianer und versteht sein Handwerk. Zum Essen gibt es Wein, und danach frischen Espresso.  Da lassen wir uns nicht zweimal bitten und es bleiben kaum noch Wünsche offen. 

Offiziersmesse - Drei mal täglich italienische Hausmannskost
Nach zwei vollen Tagen auf See erreichen wir am Sonntagmorgen Salerno.

Wir sind gleich wieder in Europa ...

Je näher wir der Küste kommen, desto schlechter ist das Wetter. Im Hafen von Salerno regnet es wie aus Kübeln. Noch vielen Monaten mit gutem Wetter ist der Regen auch mal wieder eine Abwechslung.
Regenwolken - Hafen von Salerno

Zunächst haben wir noch eine kleine Schrecksekunde zu überstehen. Das Fahrerhaus im Ogermobil ist offen. Es wurde offensichtlich eingebrochen. Zum Glück können wir keine Schäden am Auto feststellen. Das Einzige was gestohlen wurde, ist der USB-Stick mit unserer Musik. Nicht weiter schlimm, denn es gibt ja Sicherheitskopien....

Bis zu uns nach Hause sind es noch gut 1.400 Kilometer, oder zwei Tage Fahrzeit. So kurz vor dem Ziel der 3. Etappe wollen wir jetzt eigentlich nur noch schnell nach Hause.

Die letzte Nacht unterwegs - Autobahnraststätte Chiasso
Unser Wunsch geht in Erfüllung. Montag Nachmittag sind wir zu Hause. Nach genau 9 Monaten sind wir am Ziel der 3. Etappe. 

Wir wollen jetzt drei Monate in Deutschland bleiben, bevor wir zur 4. Etappe aufbrechen. Unser nächstens Ziel ist Südamerika und los geht es im November .... 

Dienstag, 11. August 2015

Israel - Auf dem Schiff

Am 9. August soll unser Schiff („Grande Mediterraneo“) nach Savona in Ashdod ablegen. Wir fahren, so schnell wir können vom Roten Meer nach Ashdod. Am „Banana Beach“, rund 7 Kilometer südlich von Ashdod schlagen wir unser Quartier auf.

Banana Beach bei Ashdod
Das Wetter ist, so wie wir gehofft haben, richtig kühl. Statt 45°, beträgt die Höchsttemperatur nur noch 35°. Nachts kühlt es bis auf 23° ab. Himmlisch !!!

Ogermobil am Banana Beach

Bei diesen Temperaturen ist es auch nicht weiter schlimm, dass das Schiff etwas Verspätung hat. Statt am 9.August, soll es nun am 10. August fahren und statt nach Savona (bei Genua) fährt es nur bis Salerno (bei Neapel). 

Grande Mediterraneo - Unsere Unterkunft für die nächsten Tage
Tatsächlich ist die „Grande Mediterraneo“ am 10. August um 9.00 Uhr im Hafen. Wir fahren zum Hafen (unsere Reifen haben gehalten !!!) und erledigen die Ausreiseformalitäten (siehe Homepage: Ausreise Israel).

Gegen 15.00 Uhr sind wir auf dem Schiff. Dort erfahren wir, das sich die Abfahrt weiter verzögert. Erst am nächsten Tag gegen Abend wird wohl abgelegt werden. Es gibt aber noch weitere Änderungen. Entgegen des Fahrplans wird nicht direkt nach Salerno gefahren. Wir werden noch Zwischenstopps in Limassol und Alexandria einlegen.

Uns stören die Fahrplanänderungen eigentlich nicht weiter, zumal wir, als Entschädigung, die Eignersuite bekommen haben. Eine richtig große Kabine mit Wohnbereich, Schlafbereich, Bad mit Badewanne und Klimaanlage.
Geräumig - Eignersuite
Da kann man es aushalten und es ist ziemlich egal ob wir am 15. oder 16. in Italien ankommen werden. 

Jordanien – Teurer Umweg

Die Tage in Nuweiba waren schön, aber heiß. Deshalb wollen wir jetzt so schnell wie möglich zum Mittelmeer. Dort ist es sicher deutlich kühler als am Roten Meer.

Von Nuweiba bis Eilat (Israel) sind es nur 80 Kilometer und von dort noch einmal knapp 300 Kilometer bis Ashdod. Das schaffen wir, da sind wir uns sicher, in zwei Tagen. Früh morgens machen wir uns auf den Weg nach Eilat. Nach 60 Kilometern erreichen wir Taba. Den Grenzort zwischen Ägypten und Israel.

Die Israelis erwischen uns dann voll auf dem falschen Fuß. Mit dem Ogermobil könnten wir hier nicht über die Grenze. Die Begründungen wechseln im Laufe der Diskussion. Erst behaupten sie, dass das Ogermobil kein privates Fahrzeug sei. Später ist es zu hoch. An dieser Grenze würden nur Fahrzeuge bis 2,50 Meter Höhe abgefertigt werden. 

Das Ende der Diskussion ist, dass wir zurück nach Nuweiba fahren sollen, dort die Fähre nach Aqaba (Jordanien) nehmen, und dann den Grenzübergang von Aqaba nach Eilat benutzen sollen. Also fahren wir die 60 Kilometer zurück nach Nuweiba. 
Nuweiba - Hafenkreuzung
Die Fähre fährt täglich um 13.00 Uhr. Wir erreichen das Schiff gerade noch. Der kurze, knapp 3 Stunden lange, Hüpfer nach Aqaba kostet stolze 385 USD. Das Schiff ist eine ausrangierte, nicht sehr saubere, griechische Fähre. Letztlich erreichen wir am Nachmittag Aqaba. 
Die Einreise nach Jordanien kostet uns dann noch zusätzlich 120 JOD (etwa 150 €), obwohl das Visum gratis ist (siehe: Homepage Jordanien-Einreise).

Öffentlicher Strand in Aqaba

Wir übernachten in Aqaba am Strand. Die Übernachtung kostet nichts, immerhin. Am nächsten Morgen fahren wir zum Grenzübergang zwischen Aqaba und Eilat.

Dort sollen wir dann 45 JOD Ausreisesteuer zahlen. Weiter 55 € für unseren kurzen Aufenthalt. Jetzt platzt uns endgültig der Kragen. Wir weigern uns kurzerhand noch irgendetwas zu bezahlen. Der oberste Offizier am Grenzübergang hat dann auch Verständnis für unsere Frustration und verzichtet auf die Ausreisesteuer. Das hebt unser Stimmungsniveau wieder etwas an.

Die Einreise nach Israel ist dann Erholung pur. Freundlich, schnell, gut organisiert und vor allem kostenlos (siehe: Homepage Israel-Einreise).

Mit einem Tag Verzögerung und um 500 € erleichtert, erreichen wir Eilat. Ein wirklich teurer Umweg.



Ägypten 2 – Schnorcheln und Tauchen

Das Niltal und die dortigen Besichtigungen waren anstrengend. Als Kontrastprogramm haben wir uns vorgenommen ein paar Tage am Roten Meer mit Schnorcheln und Tauchen zu verbringen.

In der Nähe von Safaga suchen wir die Tauchbasis am Coral Sun Beach auf. Auch hier bestätigt sich unser Eindruck vom Niltal. Es sind nicht sehr viele Touristen in Ägypten. Das Hotel erscheint uns nur zu einem geringen Prozentsatz belegt. 

Umso größer ist unsere Überraschung, als wir an der Rezeption nach einem Zimmer fragen. „Ausgebucht“ lautet die Antwort. Wir können es nicht glauben und fragen nach dem Manager. Als dieser ein paar Minuten später auftaucht, hat sich die Buchungssituation des Hotels soeben schlagartig geändert. Natürlich gibt es Zimmer, wir könnten uns eins aussuchen. Also besichtigen wir einige und entscheiden uns dann für ein Zimmer mit Terrasse in Pool nähe. 
Pool nähe - Ausblick von unserem Zimmer
Auch über den Preis lässt sich verhandeln. Am Ende einigen wir uns auf 55 € „All inclusive“ für das Zimmer. Der Strand und das Hausriff liegen vor unserer Zimmertür. Die Tauchbasis ist 200 Meter entfernt und im „All inclusive“ sind alle Mahlzeiten und Getränke enthalten.

"All inclusive"
Die Tage vergehen wie im Flug. Wir gehen tauchen und sehen dabei Schildkröten, Oktopusse, Barrakudas …....
Taucher I
Taucher II

Beinahe hätte ich es vergessen. Der linke Hinterreifen und der Reservereifen sind wieder platt. Die Reparaturen aus Abu Simbel haben nicht gehalten. In Hurghada ,in der nächsten Reifenwerkstatt, werden die Reifen erneut repariert. Mal sehen wie lange sie diesmal halten …

Nach vier Tagen fahren wir Richtung Sinai. Durch den Tunnel bei Suez unterqueren wir den Suezkanal. Der Kanal ist eine absolute Hochsicherheitszone. Schon Kilometer vor dem Kanal Sperren von Militär und Polizei. Intensive Pass- und Fahrzeugkontrollen. Das Ogermobil wird wieder einmal in einem Scanner geröntgt. Für die Fahrt durch den Tunnel benötigen wir, aufgrund der Kontrollen, fast zwei Stunden.

Suezkanal - Scanner an der Tunneleinfahrt
Wir wollen zum Ras Mohammed, der Südspitze des Sinais. Die Straße dorthin ist ausgezeichnet. Wir kommen ziemlich schnell voran. 
Sinai - Ausgezeichnete und einsame Straßen

Lediglich die, in regelmäßigen Abständen eingerichteten Kontrollpunkte halten etwas auf. Einmal werden wir, für 20 Kilometer von einem Polizeiwagen eskortiert. Ansonsten können wir ungehindert, alleine zum Ras Mohammed fahren.

Camping am Ras Mohammed
Dort angekommen, erwartet uns ein traumhaft erhaltenes Riff. Das Wasser ist glasklar und die Korallen, sowie die Fische sind unglaublich farbenreich. Ein Paradies für Schnorchler.
Riff am Ras Mohammed
Blaupunktrochen
Was machen eigentlich unsere Reifen? Während unseres Abendessens (!) hat sich unser Reservereifen, wieder einmal, zwanglos von seiner Luft befreit. Die Reparatur aus Hurghada hat diesmal nur wenige Tage und 0 Kilometer gehalten. Jetzt lassen wir es darauf ankommen. Der Reservereifen wird nicht mehr geflickt. Wir sind optimistisch, dass das linke Hinterrad bis nach Hause durchhalten wird....


Vom Ras Mohamed geht es nur noch nach Norden. In Nuweiba legen wir nochmal einen Zwischenstopp ein. Wir sind uns nicht sicher ob Nuweiba ein eher ausgestorbener Ort oder ein Ort im Dornröschenschlaf ist. Es gibt unzählige, mehr oder weniger schöne, Camps, Hotels und Resorts. Fast alle sind geschlossen und sehen aus als ob sie dem Verfall preisgegeben sind. Keine Touristen weit und breit. 
Strandbewohner in Nuweiba
Irgendwie wirkt der Ort beklemmend auf uns. Dafür sind die Strände sehr schön und ideal zum Schwimmen. 
Noch ein Strandbewohner in Nuweiba
Wir bleiben zwei Tage und unser linkes Hinterrad hält noch immer ...  

Ägypten 1 – Besichtigungsprogramm

Der Grenzübertritt von Sudan nach Ägypten dauert einen ganzen Tag. (siehe Homepage : Ägypten Einreise und Sudan Ausreise). Am Nachmittag erreichen wir die Fähre über den Lake Nasser bei Abu Simbel. Die letzte Fähre ist schon weg, d.h. dass wir bis zum nächsten Morgen warten müssen. 
Fähranlegestelle am Nasser See
Damit uns nicht langweilig wird, beschließt die Ventilhalterung des linken Hinterreifens sich in ihre Bestandteile zu zerlegen und uns diesen Beschluss durch ein langanhaltendes Zischen mitzuteilen. 
Jetzt haben wir ein kleines Problem, denn das ist der zweite Reifenschaden für heute. Glücklicherweise warten nicht nur wir an der Fähre, sondern auch noch etwa 20 LKW's. Als die Fahrer mitbekommen, dass wir platte Reifen haben, verwandelt sich die ruhige Campingplatzatmosphäre schlagartig in eine hektische Formel 1 Boxengassenstimmung.

Boxencrew bei der Arbeit
Wie aus dem nichts tauchen Werkzeuge, Wagenheber, Druckluftschläuche und sonstige Utensilien auf. Das Ventil wird von einem Fahrer wieder am Reifen befestigt, das Rad von Anderen gewechselt und von wieder Anderen aufgepumpt. Es dauert kaum mehr als 10 Minuten dann sind wir wieder fahrbereit und allgemeine Zufriedenheit kehrt ein. Wir sind beeindruckt.
Boxencrew nach der Arbeit
Am nächsten Morgen fahren wir mit der Fähre nach Abu Simbel, lassen unsere beiden Reifen fachmännisch flicken und besichtigen dann die Tempelanlage. 
Abu Simbel - Großer Tempel
Wir sind angenehm überrascht, dass wir die einzigen Touristen an diesem Tag sind, so können wir die Anlage in absoluter Ruhe begehen.
Abu Simbel - Im großen Tempel
Nächster Programmpunkt ist Assuan. Die Strasse nach Assuan ist so gut, dass wir die knapp 300 Kilometer in 4 Stunden zurücklegen. In Assuan kaufen wir ein und gönnen uns ein kleines Abendessen im Old Cataract Hotel.
Assuan - Nilinsel
Von Assuan ist es nicht weit nach Edfu. Den dortigen Horustempel, der am besten erhaltende Tempel in Ägypten, wollen wir uns nicht entgehen lassen. Auch hier sind wir wieder die einzigen Touristen. So macht Ägypten richtig Spaß.
Edfu - Horus Tempel
Horus Tempel - Innenhof
Horus Tempel - Tempelwächter bei der Arbeit
Den Höhepunkt und Abschluss unseres Besichtigungsprogramms bildet Luxor. Wir besichtigen den Luxor- und den Karnaktempel. Hier sind wir zwar nicht ganz alleine, aber außer uns irrt nur eine kleine Gruppe Touristen durch die weitläufigen Anlagen.
Luxor-Tempel - Sphinx Allee
Luxor-Tempel - Innenhof
Karnak-Tempel - Eingangspyhlon
Karnak-Tempel - Große Säulenhalle
Auf der westlichen Seite des Nils machen wir noch einen Abstecher zum Hatschepsut-Tempel und zum Tal der Könige. 
Hatschepsut-Tempel
Bis kurz vor Mittag sind wir mit den Wärtern im Tal der Könige allein. Wir bekommen private Führungen durch die Gräber und können ungehindert fotografieren, obwohl es offiziell nicht gestattet ist.
Wie ausgestorben - Tal der Könige
Tal der Könige
Erst gegen 12.00 Uhr kommen einige Busse mit Touristen von den Badeorten am Roten Meer. Das ist das Signal zum Aufbruch für uns. 
Stillgelegte Kreuzfahrtschiffe in Luxor
Wir verbringen den Rest des Tages im Rezeiky Camp. Baden etwas im Pool, trinken ein kühles Bier an der Bar und freuen uns, dass wir noch Luft in den Reifen haben.
Rezeiky Camp - Oase in Luxor