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Donnerstag, 28. April 2016

Chile 4 – Astronomie für Anfänger

Der klarste Himmel weltweit. So wirbt der Norden von Chile für sich. Der Himmel ist auch der Grund warum die bedeutendsten Observatorien hier angesiedelt sind. Nachdem wir in Mendoza (Argentinien) ein paar Tage mit Weinproben verbracht haben, machen wir uns auf den Weg um zwei der Observatorien zu besuchen. Wir entscheiden uns für La Silla und Paranal. Beide Observatorien werden von der ESO (European Southern Observatory ) betrieben und sind – nach Anmeldung – an Sonnabenden kostenfrei zu besichtigen.
La Silla - Europäische Sternwarte
La Silla, bereits in den 1960'er Jahren eingeweiht und seitdem ständig erweitert und modernisiert, beherbergt mehr als ein Dutzend unterschiedlich große Teleskope. Das größte von ihnen hat einen Spiegeldurchmesser von fast 4,0 Metern. Die Tour über das Gelände dauert mehr als 3 Stunden und führt uns in das Innere der großen Teleskope.
La Silla - 3,9 Meter Teleskop
Eine Woche später besichtigen wir das fast 700 Kilometer weiter nördlich liegende Observatorium in Paranal. Es liegt in 2.600 MüNN. auf der Spitze des gleichnamigen Berges.
Paranal
Das Observatorium ist erst Ende der 1990'er Jahre eingeweiht worden und besteht aus insgesamt 8 Teleskopen, wovon die Hälfte einen Spiegeldurchmesser von 8 Metern hat, und die andere Hälfte, kleinere Teleskope mit 1,2 Meter Spiegeldurchmesser sind.
Paranal - Gaby auf Tour
Es ist faszinierend wie weit man mit diesen Geräten in den Weltraum sehen kann. Auch für uns Laien wird klar, wie gut die Bedingungen für Astronomen hier sind, denn auch wir sehen Nachts so viele Sterne wie nie zuvor,und das hat nichts mit dem guten chilenischen Wein zu tun.
Paranal - "Kleines" 1,2 Meter Teleskop
Zur Abrundung unseres Astronomiegrundkurses buchen wir in San Pedro de Atacama einen Abend in einen touristischen Observatorium. Dort haben wir die Gelegenheit mit – etwas kleineren Teleskopen einen Blick auf die Sterne und Planten unseres Sonnensystems zu werfen. Der Himmel ist so klar, dass wir den Saturn mit seinen Ringen, den Jupiter mit seinen Monden und die Strukturen von Sternennebeln erkennen können.

Der Norden von Chile ist aber nicht nur für Sternegucker interessant. Die Atacamawüste ist reich an Bodenschätzen. Es gibt eine Reihe von Geisterstädten aus dem frühen 20.Jahrhundert. Zu dieser Zeit wurde Salpeter, Grundstoff für Kunstdünger und Sprengstoff, gefördert. Wir besuchen Chacabuco. 
Chacabuco - Elektrische Wasserpumpe
Eine Geisterstadt in der einmal über 10.000 Menschen gewohnt und gearbeitet haben. Das trockene Wüstenklima hat die Gebäude und Anlagen erstaunlich gut erhalten.
Chacabuco - Theatersaal
Chacabuco - Reste der Produktionsanlagen
Heute wird kein Salpeter mehr abgebaut, da es billiger ist ihn künstlich herzustellen. Dafür gibt es aber einen florierenden Abbau von Kupfer. Bei Calama liegt der größte Kupfertagebau weltweit. Seit mehr als 100 Jahren wird hier Kupfer gewonnen. In dieser Zeit hat der Tagebau eine Länge von fast 5 Kilometern, eine Breite von 3 Kilometern und eine Tiefe von 1000 Metern erreicht. 
Tagebau bei Calama
Ein beeindruckendes Loch. Zur Besichtigung dieser gigantischen Anlage werden wir mit dem Bus an den Rand des Abgrundes gebracht. Das gebrochene Gestein wird mit gigantischen Kippern aus der Gruppe befördert. Die Kipper sind 8 Meter hoch und 10 Meter breit. Sie können etwa 250 to Material befördern und wiegen – voll geladen mehr als 400 to. Die Reifen haben einen Durchmesser von 3,90 Metern.
Kipper der XXXL - Klasse
Nur 100 Kilometer von Calama entfernt liegt El Tatio. Dort sprudelt an mehreren dutzend Stellen heißes Wasser aus dem Untergrund. Die Geysire von El Tatio gelten als das höchst gelegene Geysirfeld der Welt, denn sie liegen auf 4.300 MüNN. 
El Tatio - Geysir
Das heiße Wasser speist auch ein Naturbecken in dem man herrlich baden kann. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt nehmen wir ein - angenehm – warmes Bad.
Bad auf 4.300 MüNN.
Nach zwei Wochen in der Atacamawüste, geht jetzt über den 4.800 Meter hohen Paso de Jama nach Argentinien und dann immer in Richtung Osten zu den Wasserfällen von Iguazu im Dreiländereck Argentinien/ Paraguay/ Brasilien.
Atacamawüste bei El Tatio

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